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Adele Diederich: streng, fair, erfolgreich

 

16. März 2018

Langatmige Sitzungen sind ihre Sache nicht. Adele Diederich schätzt klare, schnelle Entscheidungen ebenso wie sie eine eindeutige, unmissverständliche Sprache spricht. „Ich rede gern Tacheles“, sagt die Psychologie-Professorin an der Jacobs University, die hohe Ansprüche an sich und an andere stellt. Und das mit herausragendem Erfolg, wie sich auch beim Einwerben von Drittmitteln zeigt. Adele Diederichs Know-how in der kognitiven mathematischen Psychologie ist gefragt.

Ohne Drittmittel keine Forschung. Um sie zu bekommen, müssen Wissenschaftler ihre Forschungsvorhaben ausführlich begründen und Anträge schreiben, an Institutionen wie die Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), an den Europäischen Forschungsrat oder an Stiftungen. Gelder kommen auch aus der Privatwirtschaft. Das Verfahren ist aufwändig, der Erfolg keineswegs garantiert. Adele Diederichs Erfolgsquote bei der DFG beträgt nahezu 100 Prozent. „So wie ich viel Anstrengungen in meine Vorlesungen stecke, so mache ich es auch mit den Anträgen: Ich arbeite sie sehr präzise aus“, sagt sie. „Das kommt offensichtlich gut an.“

Gleich fünf Forschungsprojekte betreut die Psychologin derzeit – somit ist die Wissenschaftlerin auch Arbeitgeberin. Fünf Arbeitsplätze - drei Stellen für Postdoktoranden und zwei Promotionsstellen - hat sie geschaffen. Hinzu kommen diverse wissenschaftliche Hilfsjobs für Studierende, und natürlich werden auch die Probanden bezahlt, die sie für ihre Projekte befragt. „Wir Wissenschaftler bringen Geld, Jobs und Steuern nach Bremen. Das ist eine Win-Win-Situation für uns als Jacobs University und für die Region.“

Ihr Gebiet ist die mathematische Psychologie, eine Teildisziplin der Psychologie, die ein psychologisches Modell mathematisch formalisiert beschreibt. Inhaltlich beschäftigt sie sich mit zwei Themenbereichen. Zum einen mit der Wahrnehmung und damit der Frage des Zusammenspiels der Sinnesorgane, zum anderen mit Entscheidungsmodellen, also dem Prozess des Wählens zwischen mindestens zwei Optionen, auch unter Zeitdruck. „Wenn ich fünf Minuten vor Ladenschluss einkaufe, ist die Entscheidungsfindung eine ganz andere als wenn ich viel Zeit habe.“ Zwar betreibt Adele Diederich Grundlagenforschung, ihre Arbeit findet sich jedoch auch in vielen Anwendungen wieder, etwa bei Fahrerassistenzsystemen in Autos oder dem Leistungskatalog von Krankenkassen.

Nicht weniger gern als Forschung betreibt sie die Lehre: „Gute Lehre ist, die Studierenden für die Zukunft stark zu machen, ihnen Wissen zu vermitteln, damit sie auf dem Arbeitsmarkt bestehen können.“ Als streng, aber fair beschreibt sie sich. „Die Studierenden lernen sehr viel bei mir. Das ist nicht immer leicht, aber in der Regel finden sie das durchaus gut.“

Viel um die Ohren hat Adele Diederich, sehr viel sogar. Sie hat jetzt noch eine weitere Aufgabe übernommen als Chefredakteurin des Journal of Mathematical Psychology. Frauen sind in ihrem Fachgebiet rar gesät, die Chance als Wissenschaftlerin ein renommiertes Fachmagazin zu steuern, wollte sie nicht an sich vorübergehen lassen.

An der Jacobs University lehrt und forscht Adele Diederich seit inzwischen 16 Jahren. Von der Northwestern University in den USA kam sie damals nach Bremen. „Die Idee, eine Universität mit aufzubauen, die deutsche und amerikanische Elemente miteinander verbindet, hat mich begeistert“, erzählt sie. Die Nähe zu den engagierten, internationalen Studierenden, die kurzen Wege, die fächerübergreifende Zusammenarbeit schätzt sie besonders an der Jacobs University. „Ich bin ja Psychologin und Mathematikerin. Die Zusammenarbeit über die Disziplinen hinweg ist mir wichtig. Hier kennt man sich und kommt schnell ins Gespräch.“

 

Weitere Informationen:
http://adiederich.user.jacobs-university.de/

Über die Jacobs University:
Die Jacobs University ist eine private, unabhängige, englischsprachige Universität in Bremen. Hier studieren junge Menschen aus der ganzen Welt in Vorbereitungs-, Bachelor-, Master- und PhD-Programmen. Internationalität und Transdisziplinarität sind die besonderen Kennzeichen der Jacobs University: Forschung und Lehre folgen nicht einem einzigen Lösungsweg, sie gehen Fragestellungen aus der Perspektive verschiedener Disziplinen an. Dieses Prinzip macht Jacobs Absolventen zu begehrten Nachwuchskräften, die erfolgreich internationale Karrierewege einschlagen. Weitere

Kontakt:
Thomas Joppig | Jacobs University Bremen gGmbH
Corporate Communications & Public Relations
t.joppig [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4504