06. April 2017
Er ist niemand, der sich gerne feiern lässt, doch zu seinem 75. Geburtstag hat Michael Bömers eine Ausnahme gemacht. Das war Ende August 2013, und ein Programmpunkt für die rund 70 Gäste aus Nah und Fern war ein Mittagessen auf dem Campus der Jacobs University, in der Mensa des College Nordmetall, dem sich ein Rundgang durch die Labore anschloss. „Das“, erinnert sich Michael Bömers, „fanden alle sehr interessant und ein bisschen was rumgekommen an Spenden ist auch.“
Der Weinhändler, einst Teilhaber des Bremer Traditionsunternehmens „Reidemeister & Ulrichs“, gehört seit der Gründung der internationalen Universität im Jahr 2001 zu ihren Förderern. Sein Engagement hat er jetzt noch einmal ausgebaut: Der Unternehmer – genauer: seine „Reidemeister & Ulrichs Stiftung für Kunst und Kultur" – übernimmt für mindestens drei Jahre die Studiengebühren für einen Studierenden.
Die private Jacobs University ist einerseits auch auf die Gebühren als Einnahmequelle angewiesen. Andererseits soll und darf sich die Zulassung zum Studium nicht nach dem Geldbeutel der Eltern richten. „Alle sollen dieselben Bildungschancen haben“, sagt Bömers. Und sieht bei dieser Herausforderung nur einen Lösungsansatz: „Es müssen mehr Stipendien her!“ 20.000 Euro plus Kost und Logis betragen die jährlichen Studiengebühren für einen Bachelor-Studierenden.
Wer sein Stipendium bekommt, überlässt er der Universität. „Sie kann das am besten einschätzen.“ Für Privatleute wie für Unternehmen bietet die Jacobs University extra mehrere Programme an, mit denen junge Talente gefördert und gegebenenfalls auch an die Firma gebunden werden können. Im September wird sein Schützling das Studium aufnehmen. Bömers wird sie oder ihn kennenlernen. „Darauf freue ich mich schon.“
Vorfreude empfand er auch damals vor gut 16 Jahren, als er in der Zeitung von der geplanten Gründung einer privaten Universität in Bremen las. Bömers hatte das amerikanische Universitätssystem während seines Studiums an der University of Virginia in Charlottesville kennengelernt. Dort hatte er seinen Master in Business Administration absolviert. Dass etwas Ähnliches in seiner Heimatstadt entstehen sollte, „das fand ich hochinteressant.“
Also besuchte Bömers, der sich damals schon bei den „Unifreunden“ engagierte, einem Verein zur Förderung der Universitäten und des Wissenschaftsstandortes Bremen, die Gründungsversammlung der Internationalen Universität Bremen im Rathaus, aus der später die Jacobs University wurde. „Seitdem“, sagt er, „unterstütze ich sie materiell und immateriell.“
Er tut dies, weil er davon überzeugt ist, dass die Universität gut ist für Bremen-Nord, für Bremen insgesamt und weil er ihr Konzept einleuchtend findet, die Inter- und Transdisziplinarität etwa. „Dass an der Jacobs University fächerübergreifend gelehrt und geforscht wird, fand ich schon immer sinnvoll.“ Und dann ist da noch die Internationalität. Michael Bömers war selbst viel unterwegs in seinem Leben, er hat Weine aus Südafrika, Kalifornien oder Chile importiert. Weltoffenheit war Teil seines Geschäftes. Noch heute hält er Kontakt zu den Alumni seiner Universität in Charlottesville.
An seiner Offenheit hat sich bis heute nichts geändert, auch wenn er schon lange aus dem Berufsleben ausgestiegen ist. Langeweile kennt der Vater von drei Kindern nicht. „Ich schaffe es nicht all das zu tun, was ich gerne täte.“ Gemeinsam mit seiner Frau macht er Kammermusik, er ist politisch interessiert, besucht Vorträge und Diskussionen, engagiert sich in der Flüchtlingshilfe. Einmal in der Woche trifft er sich mit jungen Leuten aus Eritrea oder Äthiopien, spricht mit ihnen deutsch. „Das ich da helfen kann, befriedigt mich sehr.“
Schon wirft sein nächster runder Geburtstag Schatten voraus. Im kommenden Jahr wird Michael Bömers achtzig Jahre alt. Diesmal wird es keine große Party geben. Wie gesagt, er ist niemand, der sich gerne feiern lässt.
Zusätzliche Informationen:
http://www.jacobs-university.de/collaborate/corporate-stipend-program
http://www.jacobs-university.de
Über die Jacobs University:
Die Jacobs University ist eine private, unabhängige, englischsprachige Universität in Bremen. Hier studieren junge Menschen aus der ganzen Welt in Vorbereitungs-, Bachelor-, Master- und PhD-Programmen. Internationalität und Transdisziplinarität sind die besonderen Kennzeichen der Jacobs University: Forschung und Lehre folgen nicht einem einzigen Lösungsweg, sie gehen Fragestellungen aus der Perspektive verschiedener Disziplinen an. Dieses Prinzip macht Jacobs Absolventen zu begehrten Nachwuchskräften, die erfolgreich internationale Karrierewege einschlagen.
Kontakt:
Thomas Joppig | Brand Management, Marketing & Communications
t.joppig [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4504