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Eine Bereicherung fürs Leben: Das Gastfamilienprogramm der Jacobs University

Familie Schwolow im Kreis ihrer Gaststudierenden Mohamad und Grace (beide links) sowie Lawal (vorne).
Familie Schwolow im Kreis ihrer Gaststudierenden Mohamad und Grace (beide links) sowie Lawal (vorne).

 

14. Juli 2017

Der Abschied von Lawal fiel schwer. Sie haben gemeinsam Geburtstage gefeiert, Konzerte besucht, Spieleabende veranstaltet. Zu Weihnachten wurden Kekse gebacken und Lebkuchenhäuser gebaut. Zwei Jahre lang hat das Ehepaar Schwolow den Nigerianer begleitet. „Es war eine wunderbare Zeit. Wir hatten viel Spaß und vermissen ihn“, sagt Volker Schwolow.

Julia und Volker Schwolow sind Gasteltern im Host Family Program, dem Patenschaftsprogramm der Jacobs University – und Lawal Kankia, der vor kurzem sein Master-Studium in Logistik an der internationalen Universität abschloss, war einer ihrer Schützlinge.  „Wir haben die Begegnung mit ihm als absolute Bereicherung für unser eigenes Leben empfunden und ihn mit schwerem Herzen verabschiedet“, erzählt Volker Schwolow.

Die Studierenden der Jacobs University kommen aus mehr als 100 Ländern. Oft sind sie erstmals von ihren Familien getrennt. Sie müssen sich an das Leben in einem fremden Land mit einer fremden Sprache und Kultur erst gewöhnen. Unterstützung bekommen sie dabei zum einen durch die sogenannten Resident Mentors in den Colleges – den Wohnheimen auf dem Campus – zum anderen aber auch durch Gastfamilien wie die Schwolows, die sie mit dem Leben in Deutschland außerhalb der Uni vertraut machen. Gut 500 Gasteltern kümmern sich derzeit ehrenamtlich um einen oder mehrere Studierende. Weitere werden dringend gesucht – die Jacobs University wächst.

Für Julia und Volker Schwolow war das eigene Erleben im Ausland ein wesentlicher Beweggrund zur Teilnahme an dem Programm. Sie waren längere Zeit in Indien, Australien oder Malaysia unterwegs. „In einer fremden Kultur einen Ansprechpartner zu haben, ist einfach ungeheuer hilfreich“, meint Volker Schwolow.

Was es braucht, um eine Gastfamilie zu werden? Offenheit gegenüber anderen Kulturen, Interesse an Menschen, englische Sprachkenntnisse – mehr nicht. Der zeitliche Aufwand ist überschaubar. Viele Gasteltern treffen sich alle vier bis sechs Wochen mit ihren Studierenden, die in der Regel auf dem Campus wohnen.

Familie Schwolow hat vor sechs Jahren erstmals eine Patenschaft übernommen, für einen Bachelor-Studierenden aus Nepal. Der Kontakt blieb lose, die Chemie stimmte nicht, auch das gibt es. Die Familie blieb dem Patenschaftsprogramm dennoch treu,  Zwei Jahre später kauften sie sich ein Haus in der Nähe der Jacobs University. Seither können die Studierenden auch mal ganz spontan auf einen kurzen Schnack vorbeikommen.

Drei Master-Studierende aus Mexiko, Ecuador und Pakistan betreuen sie zurzeit. „Einmal im Monat laden wir sie zum Essen ein, das geht dann open end“, erzählt Volker Schwolow. Wobei nicht nur deutsche Küche auf den Tisch des Hauses kommt. Kürzlich hat Grace, die Ecuadorianerin, für alle Speisen aus ihrer Heimat zubereitet. „Das ist eben das Spannende“, meint Volker Schwolow. „Wir erfahren ganz viel über die verschiedenen Länder und ihre Kulturen. Der Globus wird kleiner.“ Zugleich wird der Blick auf die eigenen Gewohnheiten, auf die eigene kulturelle Prägung gestärkt, etwa wenn es um das Thema Pünktlichkeit geht.

Eine Alumni-Gruppe ihrer ehemaligen Schützlinge will Familie Schwolow demnächst gründen: Ein Ehepaar aus den USA ist ebenso  darunter wie ein Libanese, der in München promoviert. Im Herbst wird die Gruppe um zwei Mitglieder wachsen; dann übernimmt die Familie die Betreuung für zwei Master-Studierende aus Indien. Sie freuen sich schon auf sie.

Wer an dem Patenprogramm Interesse hat, kann sich unter der Telefonnummer 0421/ 200 4208  oder per E-Mail an hostfamilies [at] jacobs-university.de melden.

Weitere Informationen:
www.jacobs-university.de/student-service-center

Über die Jacobs University:
Die Jacobs University ist eine private, unabhängige, englischsprachige Universität in Bremen. Hier studieren junge Menschen aus der ganzen Welt in Vorbereitungs-, Bachelor-, Master- und PhD-Programmen. Internationalität und Transdisziplinarität sind die besonderen Kennzeichen der Jacobs University: Forschung und Lehre folgen nicht einem einzigen Lösungsweg, sie gehen Fragestellungen aus der Perspektive verschiedener Disziplinen an. Dieses Prinzip macht Jacobs Absolventen zu begehrten Nachwuchskräften, die erfolgreich internationale Karrierewege einschlagen.

Kontakt:
Thomas Joppig | Brand Management, Marketing & Communications
t.joppig [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4504