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Mit „Corona-Kriegern“ in Nepal das Virus bekämpfen: Studierende der Jacobs University entwickeln preisgekrönte Lösung

 

14. Mai 2020

Nepal ist reich an Landschaft, aber arm an medizinischen Einrichtungen. Es gibt wenig Ärzte, das Bewusstsein für die Notwenigkeit von Vorsorgemaßnahmen ist gerade in der ländlichen Bevölkerung wenig ausgeprägt. Wie lässt sich unter diesen Umständen die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen? Mit der Hilfe von „Corona-Kriegern“, so die Lösung eines Teams von Studierenden aus Nepal an der Jacobs University Bremen. Für ihr Konzept belegten sie den ersten Platz bei einem Wettbewerb im Rahmen der internationalen „Impact Week“, einem gemeinnützigen Programm, das Innovationen in Entwicklungs- und Schwellenländern fördert.

Corona-Krieger: Studierende der Jacobs University entwickeln eine Lösung um das Corona-Virus in Nepal einzudämmen. V.l.n.r.: Opendra Thapa, Sanjay Timilsena, Surakshya Gautam, Shuvabi Pradhan, Niraj Adhikari und ihre Trainerinnen Julia Kress und Lakshmi Devi Rao. (Quelle: Delta Warriors).

Gefördert unter anderem von der Deutschen Botschaft in Kathmandu, der Lufthansa Gruppe und dem Kings College in Nepal, hatten die Teilnehmer unter Anleitung von Trainern aus Deutschland, der Türkei, Indien, Belgien und Nepal 60 Stunden Zeit, einen Plan zur Bekämpfung des Virus zu entwickeln. Sie sollten dabei Methoden des Design Thinking anwenden. Dieser auch an der Jacobs University gelehrte Ansatz der kreativen Innovationsentwicklung stellt die Bedürfnisse der Nutzer in den Mittelpunkt. Dabei arbeiten interdisziplinäre Teams eng zusammen.

Das Team der Jacobs University konzentrierte sich auf die oftmals isolierte Landbevölkerung. Surakshya Gautam, Niraj Adhikari, Shuvabi Pradhan, Sanjay Timilsena und Opendra Thapa entwarfen ein Programm, in dem Medizinstudierende als „Corona-Krieger“ agieren. Diese erhalten in Kooperation etwa mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen eine zweiwöchige Schulung, bevor sie in den Dörfern eingesetzt werden. Dort tragen sie nicht nur zur Prävention und zur besseren Gesundheitshygiene bei, sondern entlasten auch die wenigen Ärzte vor Ort. Und sie profitieren selbst von ihrem Einsatz, indem sie wertvolle Erfahrungen sammeln und vom Staat zum Beispiel mit der Vergabe von Stipendien für die Fortführung ihres Studiums belohnt werden.

Die Gruppe der Studierenden, die sich den Namen „Delta Warriors“ gab, entwarf eine Website, führte Benutzer- und Experteninterviews durch und erstellte ein Animationsvideo. „Wir studieren unterschiedliche Fächer wie internationale Beziehungen, Wirtschaft, Biologie, Ingenieurwesen und Informatik“, sagt Shuvabi Pradhan von den Delta Warriors. „Diese Diversität unserer Gruppe hat uns sehr geholfen, unsere Ideen zu den verschiedenen Aspekten zu konkretisieren.“

Über die Implementierung ihres Konzepts sind die Delta Warriors mit verschiedenen Vertretern von Gesundheitsorganisationen in Nepal, wie dem Nepal Medical Council, der Weltgesundheitsorganisation oder der Nepal Doctors Association, im Gespräch. Derzeit sind nur wenige Corona-Fälle in dem Land bekannt. „Wir hoffen, einen Beitrag zur Vorsorge und damit zur Eindämmung der Pandemie leisten zu können“, so Shuvabi Pradhan.

Das Animationsvideo auf YouTube:

https://www.youtube.com/watch?v=JKLC-V4hfqQ&fbclid=IwAR0chhJXdRJ4dc43Q9AdifUgs0WSZhejbeu5w6hfwO8HeWrQVI2d6IGcTAA

 

 

Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1.500 Studierenden stammen aus mehr als 120 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.

Kontakt:
Heiko Lammers | Corporate Communications & Public Relations
h.lammers [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4532