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Noch etwas Puder? Glatte Haut macht seriös

Jacobs News Kappas Group Smooth Skin


01. Dezember 2015
 
Der erste Eindruck zählt. Nur eine Zehntelsekunde braucht das Gehirn, um ein Urteil über eine Person zu fällen, der man zum ersten Mal gegenübersteht. Doch was macht diesen ersten Eindruck aus? Neueste Untersuchungen von Dr. Elena Tsankova und Prof. Dr. Arvid Kappas von der Jacobs University in Bremen beweisen, wie selbst kleine Einzelheiten im Aussehen unser Urteil von unserem Gegenüber bestimmen.
 
Die Bremer Forscher untersuchten, wie kleine Makel der Haut – beispielsweise Muttermale, Hautrötungen oder Pickel – unsere persönliche Wirkung beeinflussen. Dabei zeigte sich: Das Hautbild ist sehr wichtig für den ersten Eindruck. Es bestimmt nicht nur darüber, ob wir gesund und attraktiv wahrgenommen werden, sondern auch glaubwürdig und kompetent. Den Ergebnissen zufolge, wirkt glatte Haut also vertrauenswürdig.
 
Doch wie kommt es, dass glatte Haut so einen guten Eindruck hinterlässt? „Es gibt einen direkten und einen indirekten Effekt”, erklärt Elena Tsankova. “Einerseits beeinflusst das Hautbild unsere Wahrnehmung direkt, indem glatte Haut gesünder wirkt als unreine Haut.“ Andererseits existiere aber auch eine indirekte Wirkung: Glatte Haut suggeriere Reife und Sachverstand, da im Umkehrschluss unreine Haut häufig mit Unreife (zum Beispiel durch Akne in der Pubertät) und Armut (zum Beispiel durch das Unvermögen, sich gute Hautpflegeprodukte zu leisten) verknüpft würde.
 
„Angesichts dieser Ergebnisse holen wir vielleicht vor dem nächsten Vorstellungsgespräch oder einer wichtigen Verabredung doch noch einmal den Abdeckstift oder Puder aus der Tasche“, so Tsankova. Mit diesem Wissen könnten wir aber auch uns selbst genauer auf die Finger schauen, meint die Psychologin. „Wenn uns bewusst ist, wie wichtig das Hautbild für die Bewertung einer Person ist“, fährt Tsankova fort, „können wir unser eigenes Urteil über Fremde kritisch hinterfragen.“ Es sei dringend geboten, den Druck auf Menschen mit Hautproblemen nicht weiter unnötig zu erhöhen, betonen die Forscher.
 
Für ihre Untersuchung nutzten Tsankova und Kappas Fotos von Gesichtern, die sie teilweise am Computer veränderten. Die Wissenschaftler entfernten alle Muttermale, Unreinheiten und sonstigen Schönheitsfehler der Haut. Die 130 Probanden bekamen die Gesichter dann entweder in ihrer natürlichen Erscheinung oder in makelloser Version zu sehen. Anschließend bewerteten sie die Glaubwürdigkeit, Kompetenz, Attraktivität und Gesundheit der abgebildeten Personen.
 
„Es gab schon früher Studien, die untersucht haben, wie das Aussehen unsere Glaubwürdigkeit beeinflusst“, erläutert Tsankova. „Diese haben aber immer mehrere Faktoren gleichzeitig betrachtet, zum Beispiel die Hautfarbe und Hautstruktur. Wir haben uns nun erstmals einen einzigen Teilaspekt ganz genau angesehen: Die Glätte der Haut.“ Die Ergebnisse wurden vom Fachjournal „Perception“ bereits online veröffentlicht. In weiterführenden Studien wollen die beiden Psychologen der Wirkung glatter Haut weiter nachspüren. Beispielsweise stellt sich die Frage, wie das Hautbild mit anderen Aspekten unserer Erscheinung zusammenwirkt.
 
Link zur Veröffentlichung: http://pec.sagepub.com/content/early/recent
 
Abbildung „Original skin - Manipulated skin“ (Jacobs University): Wie ist Ihr erster Eindruck? Unbearbeitetes und manipuliertes Foto eines Gesichts, wie es auch in der nun vorliegenden Studie der Bremer Jacobs University benutzt wurde.
 
Weitere Informationen unter:
http://akappas.user.jacobs-university.de
http://jacobs-university.de
 
Fragen beantwortet:
Dr. Elena Tsankova | Postdoctoral Fellow Psychology & Methods
e.tsankova [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200- 3432
 
Kontakt:
Kristina Logemann | Brand Management, Marketing & Communications
k.logemann [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4454