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Studie zur Patientenkommunikation: Papier schlägt Tablet-PC

Source: WFB Bremen/Jonas Ginter
Prof. Dr. Sonia Lippke von der Jacobs University. Foto: WFB / Jonas Ginter

 

24. Januar 2019

Informationstechnologien wie Tablet-PC spielen auch in der Kommunikation mit Patienten eine immer größere Rolle. Wie wirksam aber sind sie in Bezug auf ältere Erwachsene, die oftmals Schwierigkeiten beim Verständnis medizinischer Informationen haben? Das hat eine jetzt veröffentlichte Studie der Jacobs University untersucht. Ihr Ergebnis: Traditionelle Papierformate eignen sich für diese Zielgruppe besser für die Vermittlung von gesundheitsbezogenen Informationen als solche auf Tablet-PC.

Information und Kommunikation sind Grundvoraussetzungen für die Teilnahme am medizinischen Entscheidungsprozess. Besonders für Menschen mit eingeschränkter Gesundheitskompetenz ist es wichtig, Informationen, die sie von ihren Ärzten erhalten, auch abrufen und verstehen zu können. In Ihrer Studie haben Dr. Shu Ling Tan, Dr. Amanda Whittal und Prof. Dr. Sonia Lippke von der Jacobs University traditionelle Broschüren mit Fotostories verglichen. Diese Darstellungsform, die in Kooperation mit dem University Medical Center Groningen (Niederlande) für die Kommunikation älterer Patienten mit dem Arzt entwickelt wurden, beruht auf Comic-Layout, Bildern und Texten in Sprechblasen.

Eine Studie der Jacobs University hat untersucht, welche Rolle Technologien wie Tablet-PC in der Patientenkommunikation spielen.

Den 126 Teilnehmern der Studie im Alter von 50 Jahren und älter wurden beide Formate sowohl auf Papier als auch auf Tablet-PC gezeigt. Im Vergleich zur traditionellen Broschüre empfanden die Teilnehmer die Fotostory als leichter verständlich und informativer. Sie bevorzugen auch die Papierform, die ihnen weniger monoton und langweilig erschien als die Darstellung auf dem Tablet-PC. Als am wenigsten effektiv erwies sich die Darstellung der Broschüre auf dem Tablet-PC. Finanziert wurde die Studie von der EU im Rahmen der IROHLA Studie, an der mehr als 20 Partner aus verschiedenen europäischen Ländern beteiligt waren. Ihr Ziel ist, die Gesundheitskompetenz und Gesundheitskenntnisse älterer Menschen in Europa zu verbessern.

Link zur Studie:
Tan SL, Whittal A, Lippke S: Testing a Photo Story Intervention in Paper Versus Electronic Tablet Format Compared to a Traditional Brochure Among Older Adults in Germany: Randomized Controlled Trial JMIR Aging 2018;1(2):e12145
https://aging.jmir.org/2018/2/e12145

 

Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1400 Studierenden stammen aus mehr als 100 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.

Kontakt:
Heiko Lammers | Corporate Communications & Public Relations
h.lammers [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4532