18. August 2017
Noor Cornelissen ist auf dem Sprung. Die 25-Jährige Absolventin der Jacobs University arbeitet für Ärzte ohne Grenzen, derzeit auf einem Rettungsschiff für Flüchtlinge im Mittelmeer. Zuvor war die Niederländerin im Kongo und in Uganda stationiert, in einem Camp für Flüchtlinge aus dem südlichen Sudan. Als „Humanitarian Affairs Officer“ bestand die Aufgabe der Niederländerin in Afrika unter anderem darin, das Umfeld der lokalen Gesundheitszentren der Hilfsorganisation zu analysieren.
Woran etwa kann es liegen, dass eine bestimmte ethnische Gruppe die Dienste der Ärzte nicht nutzt? „Um dies festzustellen gehe ich dann in die Dörfer, spreche mit den Leuten, mit Frauengruppen, lokalen Heilern oder Häuptlingen.“ Informationen zu sammeln ist das Ziel, zum Beispiel darüber, welche Gesundheitsfragen der Bevölkerung wichtig sind und nach Lösungen zu suchen. „So kann es zum Beispiel sein, dass wir jemanden aus dieser Gruppe einstellen, um den Zugang für sie zu erleichtern“, erzählt sie. Ein anderer Teil ihres Jobs ist es Kontakt zu weiteren Akteuren in der Region zu halten, seien es Regierungsvertreter oder bewaffneten Akteure, und sich bei ihnen für einen besseren Zugang zu medizinischer Betreuung stark zu machen.
Dass Noor Cornelissen tut, was sie tut, hat viel mit der Jacobs University zu tun. Die Rotterdamerin besuchte in den USA das United World College, eine internationale Schule mit Schülern aus 120 Ländern, die junge Menschen durch internationale Bildung, Gemeinschaftserlebnisse und soziales Engagement zu mehr Toleranz und Verantwortung anleiten will. „Ich wollte anschließend unbedingt an einer Universität studierten mit einer ähnlichen Gemeinschaft, die ähnlich international und divers ist.“ Nach einem Besuch in Bremen und einer Campustour fiel die Entscheidung nicht schwer.
An der englischsprachigen Jacobs Universität schrieb sie sich für Psychologie ein. Doch dann besuchte sie an ihrem ersten Tag aus Versehen eine Vorlesung in Politischer Wissenschaft. „Am zweiten Tag wechselte ich zu International Politics and History.“ Das Wechseln des Abschlusses ist an der privaten Universität innerhalb des ersten Jahres unproblematisch möglich. Ihre Entscheidung bereute sie nicht. „Insbesondere das Seminar `Histories of Development` von Prof. Dr. Corinna Unger hat meine Karriere beeinflusst.“
Eine internationale Gemeinschaft hatte sie gesucht und eine internationale Gemeinschaft mit Studierenden aus rund 100 Ländern hatte sie gefunden. „An der Jacobs University besteht ein tolles Gefühl der Zusammengehörigkeit, das einen in ganz vielen Dingen stützt.“ 2013 graduierte Noor Cornelissen, sie ließ einen Master in International Development am Genfer Hochschulinstitut für Internationale Studien folgen. Seit 2015 arbeitet sie für Ärzte ohne Grenzen, vor allem auch, weil sie die Nähe der Organisation zu den Menschen schätzt. „90 Prozent unserer Mitarbeiter stammen aus der Region. Wir wohnen nicht in der Hauptstadt oder in einem umzäunten Areal, sondern vor Ort mit den Leuten. Diese Nähe zu den Menschen ist ein wesentlicher Grund für den Erfolg unserer Arbeit.“
Den Kontakt zur Jacobs University hält sie. Zwischen zwei Auslandseinsätzen wirbt Noor Cornelissen auf der Karrieremesse der Universität für ihren Arbeitgeber. Es würde sie freuen, wenn der ein oder andere nach seinem Studium für eine Hilfsorganisation arbeiten würde. „Die Studierenden an der Jacobs University sind einzigartig. Wir brauchen solche Leute.“
Weitere Informationen:
www.jacobs-university.de
www.aerzte-ohne-grenzen.de
Über die Jacobs University:
Die Jacobs University ist eine private, unabhängige, englischsprachige Universität in Bremen. Hier studieren junge Menschen aus der ganzen Welt in Vorbereitungs-, Bachelor-, Master- und PhD-Programmen. Internationalität und Transdisziplinarität sind die besonderen Kennzeichen der Jacobs University: Forschung und Lehre folgen nicht einem einzigen Lösungsweg, sie gehen Fragestellungen aus der Perspektive verschiedener Disziplinen an. Dieses Prinzip macht Jacobs Absolventen zu begehrten Nachwuchskräften, die erfolgreich internationale Karrierewege einschlagen.
Kontakt:
Thomas Joppig | Brand Management, Marketing & Communications
t.joppig [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4504
