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Prof. Dr.-Ing. Katja Windt, Dean Prof. Arvid Kappas, Hashem Al-Ghaili, Prof. Randy Schekman, Prof. Gerardus Meijer, Prof. Andrea Koschinsky, Dr. Bernd Pulverer
Prof. Dr.-Ing. Katja Windt, Dean Prof. Arvid Kappas, Hashem Al-Ghaili, Prof. Randy Schekman, Prof. Gerardus Meijer, Prof. Andrea Koschinsky, Dr. Bernd Pulverer


9. Juni 2017

Nobelpreisträger Randy Schekman nahm kein Blatt vor den Mund. Von „Luxus-Journalen“, die es zu boykottieren gelte, sprach er. Zentrale wissenschaftliche Ergebnisse würden oft nur in wenigen Fachzeitschriften publiziert, trotz der Digitalisierung. Gleichzeitig würden wissenschaftliche Erkenntnisse immer stärker in Zweifel gezogen, wenn es zum Beispiel um die Klimaforschung gehe. Wie kann die Wissenschaft ihre Arbeit glaubwürdiger transportieren und sie einem breiten Publikum zur Verfügung stellen? Darüber diskutierten am Vorabend der Graduation 2017 an der Jacobs University prominente Wissenschaftler.

Printmagazine veröffentlichten nur einige wenige Artikel, sie wählten aus. Schekmann hinterfragte die Kriterien, nach denen dies geschehe. Oft seien sie nicht nachvollziehbar, selbst Fälle von Bestechung seien dokumentiert. Dieser „exklusive Club“, der die Veröffentlichung von wissenschaftlichen Ergebnissen kontrolliere und begrenze, müsse bekämpft werden, betonte Schekman. Der 2013 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnete Wissenschaftler ist zugleich Chefredakteur von „eLife“, einem digitalen Wissenschaftsmagazin.

Für einen freien Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnisse machte sich auch Prof. Gerardus Meijer stark, Direktor am Fritz Haber Institut der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft e.V. Die Wissenschaftler hätten das Publizieren zu sehr in die Hand von kommerziell orientierten Verlagen gelegt. So seien in den Niederlanden nur 15 Prozent der wissenschaftlichen Publikationen frei zugänglich. „Es sollten aber 100 Prozent sein“, sagte Meijer.

„Das System muss sich verändern“, forderte Dr. Bernd Pulverer, Chefredakteur des EMBO Journals - etwa indem neue Formen des Publizierens ausprobiert werden. Einer, der dies bereits praktiziert, ist Hashem Al-Ghaili, Jacobs Alumni und Social Media Experte, der den Wissenschaftlern den Spiegel vorhielt. „Die Leute sind nicht an abstrakten Ergebnissen interessiert. Sie wollen wissen: Betrifft es mich? Und sie wollen authentische Quellen.“  Die Wissenschaft sei selbst gefordert, Öffentlichkeit zu schaffen und Vertrauen zu erwerben, ergänzte Prof. Andrea Koschinsky-Fritsche von der Jacobs University. „Der Wissenstransfer ist eine wichtige Aufgabe.“

 

 

Mind the gap

Sehen Sie sich hier einen Zusammenschnitt der Veranstaltung an.

 

Weitere Informationen:


www.jacobs-university.de

Über die Jacobs University:
Die Jacobs University ist eine private, unabhängige, englischsprachige Universität in Bremen. Hier studieren junge Menschen aus der ganzen Welt in Vorbereitungs-, Bachelor-, Master- und PhD-Programmen. Internationalität und Transdisziplinarität sind die besonderen Kennzeichen der Jacobs University: Forschung und Lehre folgen nicht einem einzigen Lösungsweg, sie gehen Fragestellungen aus der Perspektive verschiedener Disziplinen an. Dieses Prinzip macht Jacobs Absolventen zu begehrten Nachwuchskräften, die erfolgreich internationale Karrierewege einschlagen.

Kontakt:
Thomas Joppig | Brand Management, Marketing & Communications
t.joppig [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4504