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Nobelpreisträgertagung Lindau: „Unfassbar motivierend und inspirierend“

 

17. August 2022

Mehrfach musste sie verschoben werden, in diesem Jahr fand die Nobelpreisträgertragung in Lindau endlich wieder in Präsenz statt. Am Bodensee hatten junge Spitzen-Forschende aus 90 Ländern die Gelegenheit, sich untereinander und mit 30 Nobelpreisträger:innen zu vernetzen. Mit Nouria Jantz-Naeem und Saskia Zwilling waren auch zwei Absolventinnen der Jacobs University dabei. Das Duo ist sich einig: Die Begeisterung und die Faszination an der Wissenschaft, die sie in Lindau erlebt haben, nehmen sie mit in ihren Alltag.

Eine Woche lang Austausch in ganz unterschiedlichen Formaten: Podiumsdiskussionen, Vorträge mit anschließender Fragerunde, Gruppenarbeit oder Bühnengespräche. Fragen durften nicht nur zu den Forschungen, sondern auch zu Werdegang, persönlichen Erfahrungen, Rückschlägen oder Work-Life-Balance gestellt werden. Auch abends traf man sich in lockerer Runde und sprach weiter. „Man sitzt mit einigen der größten wissenschaftlichen Köpfe und besten Nachwuchsforschenden in einem Raum und kann sich mit ihnen über alles unterhalten. Das war unfassbar motivierend und inspirierend“, sagt Nouria. „In jeder Minute hat man die Begeisterung für die Wissenschaft gespürt“, ergänzt Saskia.
 
„Ich habe lange auf den Termin hin gefiebert und nichts hätte mich abhalten können, daran teilzunehmen,“ sagt Saskia. Die 23-Jährige hat an der Jacobs University Medicinal Chemistry and Chemical Biology studiert, inzwischen absolviert sie an der Universität Oldenburg einen Masterstudiengang in molekularer Biomedizin. Nouria promoviert an der Universität Magdeburg in molekularer und klinischer Immunologie. Die 26-Jährige hatte an der Jacobs University den Studiengang Earth and Environmental Studies belegt. Beide waren bereits für ein früheres Treffen nominiert worden, das dann aufgrund von Corona zweimal verschoben wurde.

Jacobs University Absolvent:innen Nouria Jantz-Naeem (Mitte) und Saskia Zwilling (rechts) mit Randy Schekman, Biochemiker und Nobelpreisträger 2013 und Ehrendoktor der Jacobs University. (Quelle: Jacobs University)

Das inzwischen 71. Nobelpreisträgertreffen war turnusgemäß in diesem Jahr der Chemie gewidmet. „Mir ist erst in Lindau bewusst geworden, wie vielfältig die Chemie ist“, meint Saskia. „Von anorganischer, organischer oder physikalischer Chemie bis hin zu Medizin und Materialwissenschaften – diese Vielfalt ist unglaublich faszinierend.“ Ein wichtiger Aspekt waren auch die Gespräche mit Gleichgesinnten aus aller Welt. „Ich habe so viele junge, neugierige, hochmotivierte und interessante Leute getroffen, die in der Wissenschaft etwas entdecken oder mit ihr die Welt ein bisschen besser machen wollen. Das war einfach etwas ganz Besonderes!“, erzählt Nouria. So machten alle gemeinsam einen Bootsausflug auf die Insel Mainau. „600 junge Wissenschaftler:innen zwischen 18 und 30 Jahren und ein paar Nobelpreisträger:innen, alle auf dem Boden sitzend, gemeinsam essend. Das war schon ziemlich cool“, sagt Saskia.

Wissenschaft kann das Leben von vielen verbessern, der Prozess dorthin kann aber auch steinig und voller Rückschläge sein. „Von Nobelpreisträgern über den langen Weg zu ihren Erkenntnissen zu erfahren, die heute für uns so gängig und normal sind, dass sie in den Schulbüchern stehen, das hat mich wirklich umgehauen“, berichtet Nouria. „Zu verfolgen, wozu Wissenschaft fähig ist, ist unglaublich spannend“, meint Saskia. „Das Treffen und die vielen Begegnungen haben mich auf alle Fälle inspiriert.“

Die Jacobs University schlägt alljährlich herausragende Studierende für die Teilnahme an den Nobelpreisträgertreffen vor. Seit 15 Jahren ist Dr. Sebastian Springer, Professor für Biochemie und Zellbiologie in den Auswahlprozess involviert. Mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen Fachrichtungen bespricht er, welche Studierenden besonders geeignet sind. Die Vorgeschlagen werden von einem Team in Lindau nochmals evaluiert, bevor sie eine Einladung für das Treffen erhalten. „Die Teilnahme ist für die Studierenden ein großartiges Erlebnis, das sie oft nachhaltig prägt.“, ist sich Springer sicher.

Zusätzlich zur jährlich ausgerichteten Nobelpreisträgertagung, findet alle drei Jahre die Tagung für Wirtschaftswissenschaften statt. Die 7. Lindauer Tagung für Wirtschaftswissenschaften war für August 2020 geplant, musste jedoch ebenfalls pandemiebedingt verschoben werden. Nun findet sie vom 23. – 27. August statt. Jacobs Absolvent Arijit Ghosh, der bereits 2020 für die Teilnahme nominiert wurde, kann diese endlich wahrnehmen. Im Jahr 2019 machte er seinen Bachelorabschluss in Global Economics and Management an der Jacobs University Bremen.

Weitere Informationen zu den Lindauer Tagungen:
https://www.lindau-nobel.org

Weitere Informationen zur Teilnahme von Jacobs Studierenden:
https://www.jacobs-university.de/news/nachwuchswissenschaftler-der-jacobs-university-zu-lindauer-nobelpreistragertagungen-eingeladen

 

Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1.600 Studierenden stammen aus mehr als 110 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.

Kontakt:
Maike Lempka | Corporate Communications & Public Relations
m.lempka [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4504